29.09.22

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Lübecker Marzipan: eine Geschichte.

Marzipan gehört zur Weihnachtszeit wie der Christbaum zum Fest. Bereits seit dem 13., 14. Jahrhundert lassen sich Menschen in hiesigen Breiten die süße Mandelmasse genüsslich auf den Zungen zergehen, zunächst als nahezu unerschwinglicher Luxus aus der Apotheke. Schon einige Jahrhunderte früher versüßte in den arabischen Ländern das "Haremskonfekt" den Kalifen und Haremsdamen das Leben. Hier liegt der Ursprung des Marzipans, das über Venedig Europa erreichte.
Das Lübecker Marzipan hat eine ganz eigene Geschichte: 1407, so heißt es, herrschte in der Stadt eine Hungersnot. Die Bäcker hatten kein Mehl, um Brot zu backen, aber die Lager waren mit Zucker und Mandeln gefüllt. So wies der Senat der Stadt die Bäcker an, aus den Rohstoffen nahrhafte "Brote" herzustellen, um die Landsleute vor dem Hungertod zu retten. Die Bäcker fügten etwas Rosenwasser hinzu - das "Markusbrot" (lateinisch "Marci panis") war erfunden.