03.04.23
April – endlich Frühling!
Das Schönste am Frühling ist die Aussicht auf Ostern. Die Natur schmückt sich mit sanften Pastellfarben und sie tauchen auch in der Umgebung auf. Egal in welchen Laden ich gehe oder wen ich besuche, ich sehe niedliche Osterdekorationen in hellgrün, hellgelb, hellblau, rosé. Nach dem allseitigen winterlichen Grau geradezu eine Wohltat.
Erfreulicherweise
reagiere ich nicht auf Pollen und kann mich also auch ungehemmt über blühende
Lämmerschwänzchen, Kätzchen und Birkengrün freuen. Als Landkind war mir die
Natur und ihr Lauf durch die Jahreszeiten ganz selbstverständlich und
erforderte keine besondere Aufmerksamkeit. Es gab genug Regen und an den
vorherrschenden Temperaturen konnte man genau feststellen, in welcher
Jahreszeit man sich befand. Die Osterfeiertage waren jedenfalls das Startsignal
für Kniestrümpfe und Sandalen. Ganz unabhängig vom Wetter. Heute trägt man das
ganze Jahr was immer man möchte. Das ist auch gut so. Beim Sehen und
Gesehen werden in Berlin hat man je nach Stadtteil eine Menge zu gucken.
In Schöneberg empfiehlt sich bei Sonnenschein ein Besuch des Winterfeldmarkts.
Da kauft man nicht nur ein, sondern promeniert mit der größtmöglichen
Sonnenbrille. Gerne gehe ich dann
auch mal im süßen Leben vorbei und freue mich an den bunten Schokoladenhasen,
den Zuckerhasen und knackigen Krokanteiern. Die kenne ich aus meiner
Kindheit, denn ich bekam sie jedes Jahr von den schwäbischen Verwandten zu
Ostern. Und so kamen Karin und ich auch auf die Idee, die schwäbischen Spezialitäten nach Berlin zu importieren. Es war im Jahr 2002
ein schweres Stück Arbeit, den schwäbischen Produzenten (ganz vom alten Schlag)
dazu zu kriegen, Zuckerhasen und Krokanteier ins ferne Berlin zu liefern. Er
war felsenfest davon überzeugt, dass wir sie nie verkaufen und uns dann bei ihm
beschweren würden. Aber wir haben sie verkauft und wie, der Laden wurde von
Exil-Schwaben gestürmt, die überglücklich mit ihren vollen Tüten wieder
abzogen. Ich freue mich
jedenfalls sehr auf Ostern, auch wenn ich zwingend vorher die vielen doppelten
Fenster meiner Altbauwohnung putzen muss. Diese Zwangshandlung stammt noch aus
dem ländlichen Bäckereibetrieb, in dem ich aufgewachsen bin. Dazu passt dann
noch das traditionelle Ostereier-Werfen im Park. Man wirft das Ei wie einen
Ball, geht immer weiter auseinander und muss solange fangen bis es in der Hand
„Patsch“ (oder „Matsch“) macht, dann muss es aufgegessen werden. Wenn es ein
Bio-Ei ist, schmeckt es auch. Na dann auf viele
Eier und ein volles Osternest. Bunte Grüße Ingrid Lang Ex-Das süße Leben